Unsere Stücke im Lehrplan

Vor­wort: Thea­ter darum!
Ange­streb­tes Ziel der Schu­len ist es, schaut man in diver­se Lehr­plä­ne, den Raum nach außen zu öff­nen. Dies kann in Form eines Thea­ter­be­su­ches gesche­hen. „In der reflek­tier­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit Thea­ter­auf­füh­run­gen öff­net sich Schu­le für unter­richts­wirk­sa­me Impul­se außer­schu­li­scher gesell­schaft­li­cher Wirk­lich­keit“. Es geht also auch dar­um, dass „Schü­le­rin­nen und Schü­ler Thea­ter­auf­füh­run­gen als kom­mu­ni­ka­ti­ve Akte begrei­fen und thea­ter­äs­the­ti­sche Pro­zes­se und Pro­duk­te wahr­neh­men, deu­ten, reflek­tie­ren und beur­tei­len können“.
Anders for­mu­liert: durch eine Öff­nung der Schu­le mit außer­schu­li­schen Partner*innen und einem fächer­über­grei­fen­den Lehr­an­satz, kön­nen Schüler*innen zum Bei­spiel in den Berei­chen Demo­kra­tie­er­zie­hung, kul­tu­rel­le Bil­dung und Kom­pe­tenz, Wer­te­ori­en­tie­rung sowie ästhe­ti­sche Bil­dung durch die Rezep­ti­on eines Thea­ter­stü­ckes geför­dert werden.
Im Fol­gen­den fin­den Sie eine Auf­lis­tung der Stü­cke der Expe­di­ti­on Chaw­we­rusch, die sich für die ange­streb­te Kom­mu­ni­ka­ti­on nach außen eignen.

Alarm (14+) — beson­ders für die Ein­bet­tung in den Reli­gi­ons- und Ethik­un­ter­richt geeignet
Sowohl der Ethik- als auch der Reli­gi­ons­un­ter­richt ist ein „Ort der The­ma­ti­sie­rung von Reli­gi­on und reli­giö­sem Den­ken sowie von reli­giö­sen und reli­gi­ons­be­zo­ge­nen Erfah­run­gen“. Mit ALARM kön­nen sich Schüler*innen mit ihren eige­nen Wer­te­vor­stel­lun­gen und Glau­bens­sät­zen aus­ein­an­der­set­zen. Sie reflek­tie­ren über den Sinn von (reli­giö­sen) Wer­ten und Nor­men. Des Wei­te­ren kön­nen die The­men Demo­kra­tie­bil­dung und Gewalt­prä­ven­ti­on als Fel­der der Vor- bzw. Nach­be­rei­tung des Stü­ckes her­an­ge­zo­gen werden.

Jugend ohne Gott (14+) — beson­ders für die Ein­bet­tung in den Deutsch­un­ter­richt geeignet
„Die Begeg­nung mit Lite­ra­tur­wer­ken ver­gan­ge­ner Epo­chen ermög­licht es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, sich mit tra­dier­ten Wert­hal­tun­gen und Ein­stel­lun­gen aus­ein­an­der zu set­zen. Der Umgang mit Lite­ra­tur erschließt den Schü­le­rin­nen und Schü­lern einen wich­ti­gen Zugang zum Bereich des Ästhe­ti­schen“. Hor­vath gehört nicht umsonst daher zum Schul­ka­non. Das Rezi­pie­ren des Stü­ckes, wel­ches sie im Unter­richt vor­ab gele­sen haben, führt dazu, dass sie Unter­schie­de in der Insze­nie­rung erfah­ren und wahr­neh­men kön­nen. Doch auch ohne die Lek­tü­re im Vor­feld kann Jugend ohne Gott einen ers­ten Zugang zu sozi­al­kri­ti­schen Dra­men ermög­li­chen. Des Wei­te­ren kann der Thea­ter­be­such die Refle­xi­on über Spra­che (zB das N‑Wort) anregen.

Lauf Rad, lauf (9+) — beson­ders für die Ein­bet­tung in Gemein­schafts­kun­de geeignet
Gemein­schafts­kun­de ver­eint die Fächer Geschich­te, Sozi­al­kun­de und Erd­kun­de – so auch Lauf Rad, lauf.Ver­steht man die­se Berei­che als Pfei­ler des Poli­tik­un­ter­richts, so kön­nen diver­se The­men­fel­der zum Rezep­ti­ons­schwer­punkt gemacht werden.
Geschich­te: Unter­su­chung von Her­kunft, Bestand und Wan­del sozia­ler, kul­tu­rel­ler und poli­ti­scher Struk­tu­ren und Ord­nungs­for­men, Nor­men und Insti­tu­tio­nen. Sozi­al­kun­de: Unter­su­chung gesell­schaft­li­cher Phä­no­me­ne in den Kate­go­rien Frei­heit, Gerech­tig­keit, Wirk­sam­keit und Folgen.
Erd­kun­de: Lösung regio­na­ler und welt­wei­ter Umwelt­pro­ble­me auf­grund der Ein­sicht in die jewei­li­gen Inter­re­la­tio­nen, sowie dem Ver­ständ­nis der Kau­sa­li­tät von Geo- und Humanfaktoren.

Livena­me (15+) — beson­ders für die Ein­bet­tung in Gemein­schafts­kun­de und den Deutsch­un­ter­richt geeignet
„Wie ist poli­ti­sche Ord­nung in Frei­heit mög­lich“? Dies ist nur eine der vie­len Fra­gen, die im Poli­tik­un­ter­richt gestellt wer­den. Durch Abstand­ge­win­nung mit dem Ein­tau­chen in die Welt von Livena­me kön­nen poli­ti­sche Debat­ten (zB Gen­der­spra­che) neu durch­drun­gen und dis­ku­tiert wer­den. Das The­men­feld Gesell­schaft im Wan­del kann sowohl im Gemein­schafts­kun­de- als auch im Deutsch­un­ter­richt als Vor- bzw. Nach­be­rei­tung des Stü­ckes her­an­ge­zo­gen wer­den, um sich über his­to­ri­sche Figu­ren, das eige­nen demo­kra­ti­sche Selbst­ver­ständ­nis sowie Macht von Spra­che auseinanderzusetzen.

Ergän­zung: Schnitt­men­ge Dar­stel­len­des Spiel und Deutschunterricht
„Für das Fach Deutsch gilt es auch, Schnitt­men­gen mit dem Fach „Dar­stel­len­des Spiel“ aus­zu­schöp­fen. Pro­duk­ti­ons­äs­the­ti­sche und rezep­ti­ons­äs­the­ti­sche Bil­dung sind Erzie­hungs­auf­trä­ge, die den Schü­le­rin­nen und Schü­lern eine Grund­la­ge für die Teil­ha­be am kul­tu­rel­len Leben der Gegen­wart lie­fern. Wahr­neh­men, Deu­ten und Beur­tei­len thea­tra­ler Pro­duk­te sol­len über die Jahr­gangs­stu­fen hin­weg eben­so wie die pro­duk­ti­ons­ori­en­tier­te, krea­ti­ve Annä­he­rung an Lite­ra­tur und Gesell­schaft aus­rei­chend Raum im Unter­richts­ge­sche­hen fin­den. Das Prin­zip der Ganz­heit­lich­keit för­dert Kom­pe­ten­zen im per­sön­lich­keits­bil­den­den Bereich und kann häu­fig den Schritt aus der kogni­ti­ven Betrach­tung hin zur Ich‑, zur Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und zur Ästhe­ti­schen Kom­pe­tenz erleichtern“.

QUELLEN:
Lehr­plä­ne des Lan­des RLP in den Fächern: Dar­stel­len­des Spiel (Sek I und II), Deutsch (Sek I und II), Ethik (Sek I), Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten (Sek II).