Oh Romeo — Stückinfo 

Romeo-Pr1-wm_0110Julia seziert so ger­ne. Aus­ein­an­der­neh­men, sor­tie­ren, ana­ly­sie­ren – auch das Leben ist für die ange­hen­de Rechts­me­di­zi­ne­rin über­sicht­lich geord­net. Aus „guter“ Fami­lie, Aka­de­mi­ker­freun­des­kreis, hat sie nie einen Grund gese­hen, das gesell­schaft­li­che Nest, in dem sie groß­ge­wor­den ist, zu ver­las­sen. Romeo dage­gen muss­te sein Nest früh ver­las­sen. Vor fünf­zehn Jah­ren flüch­te­te er mit sei­ner gesam­ten Fami­lie aus einem Kri­sen­ge­biet hier­her. Er ist ein ver­kapp­ter Poet, spielt mit Spra­che, hat was Roman­ti­sches und träumt viel, wenn er nicht gera­de Taxi fährt oder Zeit mit sei­ner Fami­lie verbringt.

Die bei­den lan­den zusam­men in sei­nem Taxi. Und dann pas­siert das, was jun­gen Men­schen schon seit jeher pas­siert: Sie ver­lie­ben sich auf den ers­ten Blick und alles was vor­her war, zählt nicht mehr. Die gesell­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len Mau­ern, in denen bei­de bis­lang gelebt haben, wer­den durch ihre Lie­be mit einem Mal umge­wor­fen. Stau­nend ste­hen Romeo und Julia vor den Trüm­mern und wun­dern sich, wie sie plötz­lich die Welt mit ande­ren Augen sehen. Ihre Fami­li­en jedoch schei­nen einen ganz ande­ren Blick auf das Gesche­hen zu haben. Dann über­stür­zen sich die Ereig­nis­se und die Lie­ben­den ver­lie­ren die Kon­trol­le über ihre Geschichte.

Die Insze­nie­rung will nicht durch grel­le Bil­der oder einem skan­da­lö­sen Jugend­slang mit den hip­pen neu­en Medi­en kon­kur­rie­ren. Eini­ge Anleh­nun­gen gibt es an das Medi­um Film: eine sub­li­me Kame­ra-Ästhe­tik und Musik, die wie ein Sound­track daher­kommt. So ent­steht ein sen­si­bles Kam­mer­spiel, das die jugend­li­che, gren­zen­lo­se Lie­be in den Mit­tel­punkt stellt.

Stück­dau­er 75 Min., kei­ne Pause
Wir emp­feh­len das Stück ab 14 Jah­ren bzw. ab der 9. Klasse

Es spie­len
Miri­am Grimm, Ste­phan Wriecz

Regie und Musik
Andre­as Krüger

Büh­nen- und Kostümbild
Fran­zis­ka Smolarek

Regie­as­sis­tenz
Frän­zi Spengler

Tech­nik
Kim Acker

Rech­te
Har­le­kin Ver­lag, Tübingen

Pre­mie­re am 30. Sep­tem­ber 2016

Die Pro­duk­ti­on wird geför­dert vom Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, Wei­ter­bil­dung und Kul­tur Rhein­land-Pfalz und den Unterstützer*innen der Expe­di­ti­on Chaw­we­rusch.