Quellen zu Zitaten in BEEFZ

Am Ende des Stücks lesen die bei­den Spie­len­den ver­schie­de­ne Sät­ze vor.
Es han­delt sich dabei um Zita­te, die die Ver­brei­tung von Aggres­si­on und Auf­ru­fen zu Gewalt in unse­rer Welt widerspiegeln.
Woher die­se Sät­ze stam­men, erläu­tern wir hier.

„Im Übri­gen bin ich der Mei­nung, dass Kar­tha­go zer­stört wer­den muss.“
Die­ses berühm­te Zitat wird Cato dem Älte­ren, einem römi­schen Sena­tor, zuge­schrie­ben. Er schloss Reden oft mit die­ser Aus­sa­ge, um auf die Not­wen­dig­keit der Zer­stö­rung Kar­tha­gos als römi­scher Riva­le hin­zu­wei­sen. Es ist ein Bei­spiel für Beharr­lich­keit in der poli­ti­schen Rhe­to­rik und wird heu­te oft ver­wen­det, um auf Ziel­stre­big­keit oder stän­di­gen Druck hinzudeuten.
Quellen:
https://www.welt.de/geschichte/article173092329/Punische-Kriege-Mit-eiskaltem-Machtkalkuel-vernichtete-Rom-Karthago.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Ceterum_censeo_Carthaginem_esse_delendam

„Wer mit Gift kämpft, wird mit Gift­gas bekämpft.
„Polen hat heu­te Nacht zum ers­ten Mal auf unse­rem eige­nen Ter­ri­to­ri­um auch mit bereits regu­lä­ren Sol­da­ten geschos­sen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurück­ge­schos­sen! Und von jetzt ab wird Bom­be mit Bom­be ver­gol­ten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Gift­gas bekämpft.” ver­kün­de­te Adolf Hit­ler am Vor­mit­tag des 1.9.1939 im Ber­li­ner Reichs­tag. Der Über­fall Nazi-Deutsch­lands auf Polen wur­de von der deut­schen Pro­pa­gan­da als Reak­ti­on auf einen angeb­li­chen pol­ni­schen Angriff umge­deu­tet. Eine glat­te Lüge: Der angeb­li­che Angriff auf den Rund­funk­sen­der der Grenz­stadt Glei­witz wur­de von SS-Leu­ten in pol­ni­schen Uni­for­men verübt.
Quel­le: https://www.lpb-bw.de/beginn-zweiter-weltkrieg

„Id like to punch him in the face.
Der Aus­spruch stammt von Donald Trump, als er 2016 wäh­rend einer Wahl­kampf­ver­an­stal­tung sei­ne Frus­tra­ti­on über Pro­tes­tie­ren­de aus­drück­te. Die­ser Kom­men­tar sorg­te für erheb­li­ches Auf­se­hen und wur­de als Bei­spiel für Trumps kon­tro­ver­sen und direk­ten Sprach­stil betrach­tet, der oft Pro­vo­ka­ti­on und Spal­tung auslöste.
Video der Rede (Aus­zug): https://www.youtube.com/watch?v=1es9MZyyPOA

„Das Pack erschie­ßen oder zurück nach Afri­ka prügeln.“
Das war Die­ter Görn­erts (AfD) Ant­wort auf der Social Media-Platt­form red­dit auf einen Bei­trag von Spie­gel TV. Man kann noch vie­le wei­te­re sol­cher Zita­te von ihm fin­den, die er öffent­lich geäu­ßert hat.
Quel­le: https://jugendstrategie.de/hasserfuellte-und-menschenverachtende-zitate-der-afd/

Tötet sie alle!“
Die­ser Aus­druck ist in zahl­rei­chen his­to­ri­schen und fik­tio­na­len Kon­tex­ten auf­ge­taucht. Ein bekann­ter Vor­fall ist das angeb­li­che Zitat eines päpst­li­chen Lega­ten wäh­rend des Albi­gen­ser­kreuz­zugs, das laut eini­gen Berich­ten die Wor­te “Tötet sie alle; Gott wird die Sei­nen erken­nen.” ent­hielt. Die Authen­ti­zi­tät des Zitats ist jedoch umstrit­ten und wird häu­fig als Pro­pa­gan­da­bei­spiel für reli­giö­se Into­le­ranz genannt.
Quel­le: https://de.wikipedia.org/wiki/Albigenserkreuzzug

„Wenn wir kom­men, dann wird auf­ge­räumt, dann wird ausgemistet.“
AfD-Poli­ti­ker Mar­kus Frohn­mai­er sag­te die­sen Satz auf einer Demons­tra­ti­on der AfD gegen die Flücht­lings­po­li­tik Mer­kels 2015 in Erfurt: „Ich sage die­sen lin­ken Gesin­nungs­ter­ro­ris­ten, die­sem Par­tei­en­filz ganz klar: Wenn wir kom­men, dann wird auf­ge­räumt, dann wird aus­ge­mis­tet, dann wird wie­der Poli­tik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, lie­be Freun­de“ (AfD-Anhän­ger skan­die­ren: „Wir sind das Volk“).
Quel­le: https://www.deutschlandfunk.de/afd-kundgebung-in-erfurt-wenn-wir-kommen-wird-aufgeraeumt-100.html

„Gott seg­ne den, der dei­ne Kin­der packt und sie am Fel­sen zerschmettert!“
Die­se dras­ti­sche Zei­le stammt aus der Bibel, aus Psalm 137, Vers 9, einem Kla­ge­psalm, der sich auf das Leid und den Zorn der Israelit*innen wäh­rend des Exils in Baby­lon bezieht. Hier wird ein Wunsch nach Rache für das erlit­te­ne Unrecht ausgedrückt.

„Der Mensch ist ein wil­des Tier, das sei­ne Frei­heit nur durch Gewalt bewah­ren kann.“
Die­ses Zitat konn­te kei­nem kla­ren Ori­gi­nal­zi­tat oder spe­zi­fi­schen phi­lo­so­phi­schen Werk zuge­ord­net wer­den. Eine ähn­li­che Aus­sa­ge, die mensch­li­ches Ver­hal­ten und Gewalt the­ma­ti­siert, stammt von Fried­rich Nietz­sche, der oft die ani­ma­li­schen und instink­ti­ven Sei­ten des Men­schen her­vor­hebt. Nietz­sche sag­te jedoch spe­zi­fi­sche­re Din­ge über Gewalt und die mensch­li­che Natur in Wer­ken wie Also sprach Zarathustra.

„Es gibt kei­nen Frie­den ohne Krieg und kei­nen Erfolg ohne Kampf.“
Dies ist ein ver­brei­te­ter Gedan­ke in der Rhe­to­rik ver­schie­de­ner phi­lo­so­phi­scher und mili­tä­ri­scher Schrif­ten, aller­dings ohne einen bestimm­ten Ursprung. Es könn­te eine Ver­kür­zung der Gedan­ken über die Untrenn­bar­keit von Kon­flikt und Fort­schritt sein, die auch bei Hegel und Clau­se­witz auf­tau­chen, aller­dings wird kei­ner von bei­den genau so zitiert.

„Die Natio­nen, die den Krieg fürch­ten, haben nicht das Recht zu existieren.“
Die­se Aus­sa­ge wur­de in der Regel nicht bestimm­ten his­to­ri­schen Per­sön­lich­kei­ten oder poli­ti­schen Schrif­ten zuge­schrie­ben und könn­te aus der natio­na­lis­ti­schen Kriegs­rhe­to­rik stam­men. Ein ähn­li­cher, aggres­si­ver Ton war in der Vor­kriegs- und Pro­pa­gan­da­zeit oft zu fin­den, aller­dings ohne kla­ren Ursprung.

„Die Anwen­dung von körper­li­cher Züch­ti­gung ist in man­chen Fäl­len not­wen­dig, um die Ord­nung auf­recht­zu­er­hal­ten und die Dis­zi­plin zu fördern.“
Das Zitat spie­gelt his­to­ri­sche Erzie­hungs­me­tho­den wider, die kör­per­li­che Stra­fen als not­wen­di­ges Mit­tel zur Durch­set­zung von Gehor­sam und Dis­zi­plin betrach­te­ten. Die­se Per­spek­ti­ve hat­te ins­be­son­de­re bis ins 20. Jahr­hun­dert einen fes­ten Platz, wur­de aber durch neue psy­cho­lo­gi­sche Erkennt­nis­se und gesell­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen zuneh­mend abge­lehnt. In Deutsch­land wur­de bei­spiels­wei­se 2000 ein Gesetz erlas­sen, das das Recht auf gewalt­freie Erzie­hung schützt und kör­per­li­che Bestra­fung unter­sagt. Die­ser Wan­del hin zu gewalt­frei­er Erzie­hung mar­kiert den Ver­such, Kin­des­wohl stär­ker zu schüt­zen und alter­na­ti­ve Metho­den der Dis­zi­pli­nie­rung zu fördern.

Männ­lich­keit zeigt sich in der Fähig­keit, Gewalt zu ertra­gen und zu verüben.“
Die­ses Zitat beschreibt ein tra­di­tio­nel­les, ver­al­te­tes Männ­lich­keits­bild, das Stär­ke und Durch­set­zungs­ver­mö­gen oft mit der Bereit­schaft zu Gewalt­an­wen­dung ver­bin­det. His­to­risch und kul­tu­rell war solch ein Ide­al in vie­len Gesell­schaf­ten prä­sent und fand Aus­druck in der glo­ri­fi­zier­ten Vor­stel­lung, dass „ech­te“ Männ­lich­keit Wider­stands­fä­hig­keit und das Ertra­gen von Schmer­zen bedeu­tet. In den moder­nen Dis­kus­sio­nen wird die­ses Ide­al jedoch zuneh­mend hin­ter­fragt, da es zu star­ren Rol­len­bil­dern und toxi­schen Ver­hal­tens­wei­sen bei­tra­gen kann. Die­se Denk­wei­se wird von der For­schung in den Berei­chen Psy­cho­lo­gie und Gen­der­stu­di­en oft kri­ti­siert, da sie einen nega­ti­ven Ein­fluss auf die indi­vi­du­el­le und gesell­schaft­li­che Ent­wick­lung hat.

„Wenn Nord­ko­rea den Wes­ten angreift, wird es die größ­te und ver­hee­rends­te Ver­gel­tung erle­ben, die es je gese­hen hat.“
Das Zitat bezieht sich auf das stän­di­ge Auf­rüs­ten und Dro­hen Nord­ko­re­as gegen­über den USA und deren Ver­bün­de­ten in Süd­ko­rea und Japan. Nord­ko­rea reagiert auf die ver­stärk­te Prä­senz ame­ri­ka­ni­scher Mili­tär­an­la­gen in Süd­ko­rea und deu­te­te an, dass jede „feind­li­che Akti­on“ ernst­haf­te Ver­gel­tungs­maß­nah­men nach sich zie­hen könn­te. Laut nord­ko­rea­ni­scher Staats­me­di­en droh­te Pjöng­jang den USA auf­grund der mili­tä­ri­schen Zusam­men­ar­beit mit Süd­ko­rea und der Sta­tio­nie­rung stra­te­gi­scher Atom­waf­fen. Die Span­nun­gen auf der korea­ni­schen Halb­in­sel wur­den 2023 erneut ver­schärft, als Nord­ko­rea die Sta­tio­nie­rung von U‑Booten und Rake­ten sei­tens der USA als Eska­la­ti­on wer­te­te, was die „größ­te Atom­kri­se“ seit Jahr­zehn­ten her­vor­ru­fen könn­te. (vgl. DW und ZDF)

„Für jeden sowje­ti­schen Bür­ger, der getötet wur­de, wer­den wir Ver­gel­tung for­dern.
Das Zitat klingt nach Aus­sa­gen wäh­rend des Kal­ten Krie­ges, beson­ders im Kon­text der har­ten Ver­gel­tungs­sze­na­ri­en der Sowjet­uni­on. Im Kal­ten Krieg gab es zahl­rei­che Pro­pa­gan­da­an­sa­gen und Eska­la­tio­nen, bei denen bei­de Super­mäch­te kla­re Ver­gel­tungs­dro­hun­gen aussprachen.